SPORTMÄRCHEN SZENISCH Karl setzt erstaunt die Bierflasche ab: Woss?...woos iis? Die Dame wiederholt: Ich bin die Märchenfee, lieber Karl, und bin hier um dir drei Wünsche zu erfüllen Karl: Ooiidee...! Jetz kummst dahea...? Die Dame: Ich konnte nicht eher, lieber Karl Karl: Nau waast, grood bein Mätsch?...Vua dreißg Joa hääst kumma miassn, doo haum mi meine Oidn need feansen lossn...doo hääd i di braucht... Die Dame: Hast du heute keine Wünsche mehr? Karl ein wenig unkonzentriert, weil er dem Fußballspiel im TV folgt: Nau schoo, woat amoi...Na...es iis scho aa bissl iwaroschend...schmääohne...woat aa bissl ...güüts scho? Die Dame nickt Karl, der Dame gegenüber weiterhin unkonzentriert, hat das Nicken nicht bemerkt: Oisa...woat...na schauda dees au...losst dea Wappla sii en Boin oonemma, so gnopp vuam Goi...daa Deife soi eam hoin... Der Wappler verschwindet von der Bildfläche Die Dame: Und dein zweiter Wunsch? Karl: Nau ööha...ii hoob jo goanix xogt... Die Dame: Du hast den Mann eben zum Teufel gewünscht, lieber Karl... Karl: Nau gää heast, dees kaunnst joo ned mochn...daa Schneck...unsa Goigetta...den muaßt zruckhoin... Sogleich sieht man wieder Schneck am Ball im Bild. Die Dame: Und dein dritter Wunsch...? Karl: Woos? Zwaa Winsch hoob ii jetz vaschissn weng dem Wappla? Und Dial haumma aa kaans gmocht...Woat...jetz...auwa jetz...dauch eam eine, nau wiads boid...dua schoo...bittää...biittää....bittää...joo...Doaa... Als er sich begeistert umwendet, ist die Dame verschwunden... Die Szene wechselt in die Kabine des Sportberichters (ein sehr aufgeregter Herr, der, selbst wenn sich nichts tut, ständig so tut als täte sich was): Hier ist was los, hier tut sich was, zweiundzwanzig Spieler auf dem Feld, fünfzehntausend in den Rängen und zwischendrin ein bißchen Schiedsrichter. Das Leder kommt nicht zur Ruhe...die zweiundzwanzig lassen es nicht zu, immer wieder kullert, nein rollt, nein fliegt es förmlich von einer Spielfeldhälfte in die andere und gelangt mitunter verdächtig in die Nähe des einen oder anderen Tores. Ein stetiges Hin und Her, und noch wissen wir nicht, in welchem Tor der Ball zuerst landen wird. Die Spannung erreicht den Höhepunkt, der Ball befindet sich in der Spielfeldmitte, und wieder haben beide Mannschaften alle Chanchen. Unglaublich, wie sich alle mühen: die auf dem Spielfeld hastend und tretend, die in den Rängen lärmend und schnaufend. Wann endlich wird es soweit sein, daß ich im Begeisterungstaumel und am Rande des Wahnsinns "Tor, Tor, Tor" schreien darf. Aber vorläufig spielen die Spieler nicht mit. Sie verachten anscheinend Publikum und Sportkommentatoren, wollen deren Erwartungen nicht erfüllen. Das Leder bewegt sich in Richtung Nordnordost, Schneck muß laufend hinterher. Sein ist der Ball und sie nähern sich dem gegnerischen Netz...lauwarm...warm ...wärmer...heiß...aaber neiin...eeer verliert den Ball. Eine großartige Chance vergeben...das Publikum wird entscheiden, ober er geteert oder gefedert werden soll... Aber was ist das jetzt? Wo ist die Nummer dreizehn geblieben? Schneck der Schnelle, wie vom Erdboden verschluckt! Eiinmaalig in der Fußballgeschichte, ein Spieler verliert den Ball und sich selber... Aaber da ist er ja, das macht ihm keiner nach, schneller als das Auge ist er wieder am Leder und, und, und... Der Reporter wird narrisch Wie hat
Schneck die Sekunden vor dem Führungstreffer erlebt? Sportberichter: |